Bеrlin, Детальна інформація

Bеrlin
Тип документу: Реферат
Сторінок: 3
Предмет: Географія, Геологія
Автор:
Розмір: 11.8
Скачувань: 2836
BERLIN

Berlin ist eine Stadt im Umbruch. Eine Stadt, die nicht immer leicht zu verstehen und oft nicht einfach zu erklaeren ist.

An kaum einem Ort sind die geschichtlichen Ereignisse der letzten Jahre so ablesbar im Stadtbild und im Alltagsleben der Menschen wie in Berlin.

Gestern noch geteiltes Symbol fuer die Auseinandersetzung der Bloecke, ist Berlin heute die Werkstatt der deutschen Einheit, die kaum einer so schnell fuer moeglich hielt.

Sicher, die Folgen der Teilung sind noch nicht ueberwunden. Sie sind in der Stadt spuerbar, oftmals auch sichtbar.

Aber Berlin hat wieder Perspektive. In den naechsten Jahren wird die Bundeshauptstadt auch Sitz von Praesident, Parlament und Regierung werden, wie das der Deutsche Bundeslag im Juni 1991 beschlossen hat.

Der Wegfall der Berliner Mauer und des Eisernen Vorhangs, der Europa teilte, hat Berlin wirtschaftlich wieder interessant gemacht. Bedeutende Firmen siedeln sich in der Stadt neu an oder verstaerken ihr Engagement hier.

Viele staedtebauliche und architektonische Planungen treten jetzt in ihre Realisierungsphase. Moegen Baustellen im Alltag auch aergerlich sein: Wir freuen uns ueber jeden Ort, an dem Neues entsteht und Altes saniert wird.

Berlin ist mit 3,5 Millionen Einwohnern die groesste Sladt Deutschlands und entwickelt sich wieder zu einer europaeischen Metropole. Das vielseitige kulturelle Leben und die breite Palette wissenschaftlicher Einrichtungen leisten hierzu wesentliche Beitraege. Auch die Berliner Mentalitaet, eine Mischung aus Beharrungsvermoegen und Bereitschaft zum Neuen, ist dabei hilfreich.

Berlin ist fuer europaeische Verhaeltnisse recht jung, seine Urspruenge liegen am Ende des 12. Jahrhunderts.

Die Stadt entwickelte sich aus zwei Kaufmannssiedlungen, Berlin und Coelln, zu beiden Seiten der Spree im heutigen Bezirk Mitte. Die ersten urkundlichen Erwaehnungen dieser Siedlungen sind uns aus den Jahren 1237 (Coelln) und 1244 (Berlin) bekannt.

Die beiden Staedte, guenstig am Schnittpunkt mittelalterlicher Handelsstrassen gelegen, nahmen einen schnellen wirtschaftlichen Aufschwung und vereinigten sich-1307 zu einer Union. Vierhundert Jahre lang entwickelten sie sich in enger Abstimmung parallel, bevor es 1709 zur Gruendung einer Einheitsgemeinde Berlin kam, dann unter Einschluss der Ende des 17. Jahrhunderts entstandenen Vorstaedte Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt.

Die Hohenzollern, seit Anfang des 15. Jahrhunderts das Herrschergeschlecht in der Mark Brandenburg, bauten Berlin Mitte des 15. Jahrhunderts zu ihrer Residenzstadt aus.

Der Handelsplatz Berlin, Anfang des 14. Jahrhunderts der Hanse beigetreten, wurde so auch zur Hauptstadt.

Ein tiefer Einschnitt fuer die Entwicklung Berlins war der Dreissigjaehrige Krieg (1618-1648), durch den sich die Bevoelkerung auf etwa die Haelfte verminderte. Die in Frankreich verfolgten Protestanten, die Hugenotten, waren daher in Brandenburg sehr willkommen. Ca. 6.000 von ihnen fanden ab 1685 den Weg nach Berlin und praegten in den folgenden Jahrzehnten die Stadt nicht unerheblich.

Unter der Regentschaft Friedrichs II (1740-1786) wurde Preussen zu einer europaeischen Grossmacht. Mit dem Einfluss des Landes wuchs auch die Bedeutung der Hauptstadt Berlin. Der vielseitige und widerspruechliche Koenig selbst, Philosoph und Feldherr in einem, aber auch Intellektuelle wie Moses Mendelssohn, Gotthold Ephraim Lessing und Friedrich Nicolai machten Berlin zu einem Zentrum der Aufklaerung in Deutschland.

1806, nach der Niederlage Preussens gegen Frankreich, wurde die preussische Hauptstadt von Napoleon besetzt. Berlin wurde Mittelpunkt einer patriotischen Bewegung gegen die Fremdherrschaft und damit auch von Bestrebungennach einer gesellschaftlichen Erneuerung Preussens. Heute noch bekannt sind die „Reden an die deutsche Nation" des Philosophen Johann Gottlieb Fichte, der erster gewaehlter Rektor der 1810 gegruendeten Berliner Universitaet wurde.

Im Maerz 1848 kam es in Berlin wie in weiten Teilen Deutschlands zu einer Revolution des Buergertums, das entsprechend seiner gewachsenen gesellschaftlichen Bedeutung mehr demokratische Mitbestimmungsrechte forderte. Den Sieg auf den Barrikaden konnten die Revolutionaere allerdings politisch nicht ummuenzen. Am Ende des Jahres 1848 hatte der preussische Koenig gegen die demokratische Bewegung wieder die Oberhand gewonnen. Die deutsche Einheit, fuer die die Demokraten gekaempft hatten („Einigkeit und Recht und Freiheit") wurde erst 1871, und dann „von oben" geschaffen.

Mit der Gruendung des Deutschen Reiches in Versailles wurden der preussische Koenig Wilhelm I. Kaiser von Deutschland, der preussische Ministerpraesident Otto von Bismarck Reichskanzler und Berlin die Hauptstadt Deutschlands.

Dieser Bedeutungsgewinn sowie die Industrialisierung fuehrten zu einem starken Wachstum der Stadt. 1882 wurde die AEG, bald groesster deutscher Elektrokonzern, gegruendet, Siemens wandelte sich von der 1847 gegruendeten Telegraphenanstalt zu einer Weltfirma. 1902 wurde (auf der Strecke Warschauer Bruecke -Knie, heute Ernst-Reuter-Platz) die von Siemens gebaute erste U-Bahn eroeffnet. 1903 transportierte diese Bahn schon 30 Mio. Fahrgaeste im Jahr.

1911 wurde in Berlin die Kaiserwilhelm-Gesellschaft als Dachorganisation einer Reihe von Forschungsinstituten gegruendet. Die Kooperation von Wirtschaft, Wissenschaft und Staat sollte hier organisiert werden, ein „deutsches Oxford“ entstehen.

Im Jahre 1920 entstand Berlin in seiner heutigen Ausdehnung durch eine „Gebietsreform", die 8 Staedte, 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirke zu „Gross-Berlin" zusammenschloss. Berlin war damit die groesste Industriestadt des Kontinents, die Zeitungsstadt Deutschlands (149 Tageszeitungen erschienen hier) sowie ein geistiges und kulturelles Zentrum von Weltgeltung. Beruehmte Architekten wie Walter Gropius, Hans Scharoun, Bruno Taut, Emil Fahrenkamp, Hans Poelzig und Martin Wagner bauten in der Stadt. 1923 erlebte der Rundfunk in Berlin seine deutsche, 1931 das Fernsehen seine Weltpremiere. Wissenschaftler wie Carl Bosch, Albert Einstein und Werner Heisenberg holten Nobelpreise nach Berlin. Maler wie Max Liebermann, George Grosz, Max Beckmann und Lovis Corinth, Schriftsteller wie Bertolt Brecht, Arnold Zweig, Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky praegten von Berlin aus eine ganze kuenstlerische Epoche mit.

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler von Reichspraesident von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten begann. Das Leben in der Stadt wurde dadurch nachhaltig veraendert. Schon unmittelbar nach der Regierungsuebernahme setzte, wie ueberall in Deutschland, der Terror gegen politisch Andersdenkende ein. Nach vorbereiteten „schwarzen Listen" wurden Hunderte verhaftet, vor allem viele Funktionaere der KPD, der SPD und der Gewerkschaften sowie Intellektuelle.

Die Erniedrigung und Verfolgung der 170.000 Berliner Juden begann ebenfalls sofort nach der Regierungsuebernahme und wurde im Laufe der folgenden Jahre immer schlimmer. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 steckten die Nationalsozialisten auch in Berlin die Synagogen in Brand und demolierten Geschaefte, die Juden gehoerten. Im Oktober 1941 begannen in Berlin die Deportationen in die Vernichtungslager, in denen ueber 60.000 Berliner Juden ermordet wurden.

Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg und mit ihm die Schrek-kensherrschaft der Nationalsozialisten zu Ende. In Berlin-Karlshorst kapitulierte die Deutsche Wehrmacht. In der Stadt selbst hatten die Kaempfe bereits am Nachmittag des 2. Mai geendet.

Der von Deutschland unter der Diktatur der Nationalsozialisten entfesselte Krieg hatte auch Berlin schwer getroffen. Ueber 600.000 Wohnungen waren voellig zerstoert. Nur 2,8 Mio. Menschen lebten noch in der Ruinenstadt.

Deutschland wurde von den Siegermaechten USA, Sowjetunion, Grossbritannien und Frankreich besetzt. Die Einteilung in Besatzungszonen war schon 1944 von den Alliierten vereinbart worden.

Der mit dem Streik der Ost-Berliner Bauarbeiter beginnende Versuch, das Regime der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), die in der DDR diktatorisch herrschte, zu stuerzen und damit die deutsche Teilung zu ueberwinden, scheiterte trotz anfaenglicher Erfolge in Ost-Berlin und ca. 250 Staedten der DDR im Juni 1953 durch das Eingreifen der sowjetischen Truppen.

In den folgenden Jahren suchten die Buerger der DDR daher verstaerkt eine individuelle Befreiung vom politischen und wirtschaftlichen Druck: Sie fluechteten in den Westen, sehr viele von ihnen ueber West-Berlin, das immer noch einigermassen frei zugaenglich war.

Um dieses „Schlupfloch" zu verstopfen, liess die Fuehrung der DDR im August 1961 mit Billigung der Sowjetunion die Grenzen um West-Berlin durch den Bau der Berliner Mauer schliessen. Die Ost-Berliner waren damit - genau wie die uebrigen DDR-Buerger - in ihrem Staat eingesperrt, waehrend die West-Berliner, die schon seit 1952 nicht mehr ohne weiteres in die DDR fahren konnten, nun auch aus Ost-Berlin ausgesperrt wurden.

The online video editor trusted by teams to make professional video in minutes